Gerade ist es wieder soweit: Die Finanzmärkte geraten ins Wanken. Kurse brechen ein, Investoren geraten in Panik – und Vermögen lösen sich in Luft auf. Was für viele überraschend kommt, ist in Wahrheit ein wiederkehrendes Muster.
Solche Crashs sind kein Zufall. Sie sind vielmehr ein notwendiger Mechanismus, um etwas Unsichtbares, aber Zentrales aus dem System zu entfernen: Stimmrechte, die über den Finanzmarkt missbräuchlich weiterleben.
Was sind Stimmrechte im Finanzmarkt?
In unserem Geldsystem ist jede Geldeinheit auch ein Stimmrecht. Es gibt uns die Macht, über wirtschaftliche Ressourcen mitzuentscheiden. Doch dieses Stimmrecht ist nicht unbegrenzt gültig. Es sollte – wie eine Wahlstimme – einmal abgegeben und dann ungültig gemacht werden.
Was aber passiert stattdessen?
Diese Stimmrechte zirkulieren weiter – in Form von Spekulation, Wertpapieren, Fonds und Derivaten. Obwohl ihr wirtschaftlicher Zweck längst erfüllt ist, bleiben sie aktiv im Finanzsystem. Das Ergebnis ist eine stetig wachsende Blase aus toten, aber wirksamen Stimmrechten.
Der Crash als "Stimmrechts-Korrektur"
Ein Finanzmarkt-Crash ist nichts anderes als die plötzliche und chaotische Vernichtung überfälliger Stimmrechte.
Diese „Berechtigungen“ hätten längst ausgebucht werden müssen – aber weil es keinen klaren Ausbuchungsmechanismus gibt, erledigt der Markt es auf seine Weise: abrupt, unkontrolliert und mit realen wirtschaftlichen Schäden.
Beispiele aus der Praxis
Die Dotcom-Blase (2000)
Milliarden flossen in Internet-Startups, deren Geschäftsmodelle kaum Substanz hatten. Die eingesetzten Mittel – und damit die Stimmrechte – waren eigentlich wertlos, wurden aber im Markt weitergereicht, bis der Crash sie schließlich auslöschte.
Die Finanzkrise (2008)
Hypotheken wurden gebündelt, verkauft, neu verpackt – immer wieder. Stimmrechte auf bereits verbrauchte Häuserkredite wurden weiter als „Wert“ gehandelt. Der Crash hat all diese Scheinwerte auf einen Schlag entwertet.
Krypto-Blasen (seit 2022)
Auch viele Kryptowährungen tragen keine reale wirtschaftliche Leistung mehr – und dennoch zirkulieren sie als digitale Stimmrechte weiter. Wenn Vertrauen schwindet, folgt der Absturz.
Fazit: Vorbeugen statt crashen
Die Vernichtung überfälliger Stimmrechte darf nicht erst am Ende einer Blase erfolgen. Sie müsste schon vorher systematisch ausgebucht werden – z. B. durch:
zeitlich begrenzte Gültigkeit von Stimmrechten
transparente Buchungssysteme, die verbrauchte Geldeinheiten deaktivieren
eine klare Trennung von Geld und Spekulation
Nur so könnte ein stabileres, demokratischeres Geldsystem entstehen – eines, das nicht immer wieder den schmerzhaften Weg über den Crash gehen muss.