Die neue Auflage befindet sich Überarbeitung 

Darum geht es: 

Geld ist das direkteste Gestaltungsmittel, das uns zur Verfügung steht. Mit jedem ausgegebenen Geldschein treffen wir Entscheidungen darüber, was finanziert und damit Wirklichkeit wird. Ob Massentierhaltung oder ökologische Landwirtschaft – durch unsere finanziellen Handlungen geben wir dem Markt Signale, die er unmittelbar aufnimmt und umsetzt. Das, was wir mit Geld unterstützen, wird realisiert. Die Welt, die uns umgibt, ist somit nicht nur das Ergebnis politischer Entscheidungen, sondern vor allem ein Abbild dessen, was wir finanzieren.

Ideen für eine andere, bessere Welt gibt es viele. Doch realisiert werden kann nur das, was auch mit den nötigen Mitteln ausgestattet wird. In diesem Zusammenhang kommt dem staatlich emittierten Geld eine besondere Bedeutung zu: Es ist nicht nur ein Zahlungsmittel, sondern ein gesetzlich garantiertes Instrument zur Mitgestaltung – ein demokratisches Stimmrecht im Alltag. Jeder Euro ist Ausdruck unserer individuellen Entscheidungsfreiheit und unseres gesellschaftlichen Einflusses.

Wenn wir Geld als Stimmrecht begreifen, stellen sich grundlegende Fragen: Wofür sollte es in einer Demokratie überhaupt Stimmrechte geben? Wer gibt diese Stimmrechte aus – und nach welchen Kriterien werden sie verteilt? Sollte es Stimmrechte geben für die Arbeit am Gemeinwohl, für den Aufbau und Unterhalt gemeinnütziger Unternehmen, für Kindererziehung, Pflege, Weiterbildung, Kunst oder zivilgesellschaftliches Engagement? Und was ist mit älteren Menschen – etwa mit allen über 66? Was geschieht mit ihren Stimmrechten? Und was passiert nach der Abstimmung – also nachdem Geld ausgegeben wurde?

Dieses Buch beleuchtet diese Fragen und zeigt den aktuellen Zustand unserer Demokratie im Umgang mit Geld als Mittel der Mitbestimmung. Gleichzeitig macht sie sichtbar, welche Potenziale noch ungenutzt sind – und was sich an unserem Verständnis von Mitgestaltung und Teilhabe weiterentwickeln lässt.